Bitterstoffe machen Biofilmen das Leben schwer

Scharfe Kost ist aber noch aus einem anderen Grund zu empfehlen: Wer vor einer kräftigen Gewürznote nicht zurückschreckt, aktiviert seinen Fettstoffwechsel und trägt dazu bei, überflüssige Pfunde los zu werden. In Studien an Männern mit leichtem Übergewicht hat sich herausgestellt, daß der Verzehr von Chilischoten schon bei kleinen Mengen dazu führt, die Zunahme des Körperfettanteils langfristig zu reduzieren [2]. Daß Übergewicht unsere Abwehrkräfte schwächt, haben Forscher der Universität Köln und des Max-Planck-Instituts für Stoffwechselforschung schon vor einiger Zeit in einer Studie herausgearbeitet [3]. Demnach wird das Immunsystem durch Übergewicht und Adipositas dauerhaft aktiviert und in Streß versetzt. Die Folge ist ein erhöhtes Risiko für Krankheiten wie Diabetes, Schlaganfall oder Krebs.

Um in der kalten Jahreszeit gegen Infektionswellen gewappnet zu sein, ist aber nicht nur Scharfes hilfreich. Vor allem Bitterstoffe halten Entzündungsprozesse effektiv in Schach. Denn bitter schmeckende Lebensmittel aus urheimischen Wildpflanzen haben nicht nur auf die Geschmacksrezeptoren der Zunge Einfluß, sondern auch auf andere Körperzellen. Leukozyten (weiße Blutkörperchen) zum Beispiel enthalten eine große Anzahl an Bitterstoffrezeptoren. Wenn wir Bitterstoffe zu uns nehmen, wird das Immunsystem über die Schleimhäute für eine Bedrohung sensibilisiert und aktiviert; der Körper kann sich frühzeitig gegen Prozesse wie die Bildung von Biofilmen wappnen, in denen Bakterien einen Verbund bilden und damit für die Immunabwehr schwerer zugänglich sind [4].

Urheimische Bitterstoffe tragen auch dazu bei, Giftstoffe oder gesundheitsschädigende Bakterien schneller aus dem Darm zu entfernen und die Bildung antimikrobieller Peptide aus Drüsenzellen in Darm und Magen zu stimulieren [4,5]. Die Kommunikation zwischen Darmbakterien, Darmepithelzellen und zentralem
Nervensystem wird gefördert und die Funktion unseres Immunsystems angeregt. Bitterpflanzen sind in der kalten Jahreszeit zwar rar, doch wer sich in der Natur umschaut, entdeckt zum Beispiel den Löwenzahn, der sogar mitsamt Wurzel verzehrt werden kann – wenn wir den genauen Standort kennen. Auch Bibernelle und Brennessel können in Herbst und Winter zur Versorgung mit Bitterstoffen beitragen, wobei die Brennessel im Frühling deutlich schmackhafter ist. Ein urheimischer und praktischer Tip: Dreimal täglich einen Teelöffel Urbitter® Bio N Granulat etwa 30 Minuten vor jeder Mahlzeit einnehmen. Damit stehen uns nicht nur die Wirkkraft von Löwenzahn und Brennessel zur Verfügung, sondern auch die von Waldwegwarte und Wild-Artischocke.