Windkraftanlagen: Demokratie a. D.

Von Kopfschmerzen bis Krebs: Die Liste der Auswirkungen von Windkraftanlagen ist lang (siehe auch UHN 3/2015, 4/2016). Zusammengefaßt werden die Symptome unter dem Begriff Windturbinensyndrom. Verantwortlich dafür machen die Experten der Initiative Ärzte für Immissionsschutz (AEFIS) schon länger sehr tiefe Frequenzen des Hörschalls (ab 100 Hz abwärts) und den sogenannten Infraschall (ab 20 Hz abwärts), die von Windkraftanlagen emittiert werden. Ernst genommen werden weder die Leidenden noch die warnenden Ärzte, trotz zahlreicher gleichlautender Symptomschilderungen und trotz nachgewiesener organschädigender Wirkungen von Infraschall auf Ohren, Herz und Lunge. [1] Stattdessen entstehen immer mehr Windkraftanlagen. Der Grund ist das Geld: Die sog. Energiewende ist ein politisch gewollter Wachstumsmarkt. Profiteure sind die Konzerne, die sich mit Windrädern einen grünen Anstrich geben, und die Landwirte, auf deren Ländereien die Windräder errichtet werden. Pro Windkraftanlage kassieren sie Zehntausende Euro jährlicher Pacht. Wo so viel Geld im Spiel ist, hat die Vernunft das Nachsehen: Per Gerichtsbeschluß wurde ein Bürgerbegehren gegen den Ausbau eines Windparks verhindert. [2] Was ist das für eine Demokratie, in der die Judikative aufgeklärten Bürgern den Schutz ihrer eigenen Gesundheit verbietet? Wir sagen Ja zu regenerativen Energien, aber bitte nur, wenn dadurch keine Kreaturen Schaden nehmen. Besser noch: So viel Energie sparen wie nur möglich!

[1] Alves-Pereira, M. et al.: Vibroacoustic disease: Biological effects of infrasound and low-frequency noise explained by mechanotransduction cellular signalling. In: Progress in Biophysics and Molecular Biology 2007; 93(1-3): 256-79. DOI: 10.1016/j.pbiomolbio.2006.07.011
[2] Graf, H.-J.: Klimaheilmittel und Krankmacher. Deutschlandfunk Kultur – Zeitfragen, 19.04.2018