Urheimische Gesundheit – Perspektiven für das 21. Jahrhundert

Dr. Georgios Pandalis im Interview mit Urheimische Notizen (Begründer der Urheimischen Gesundheit, Geschäftsführer von Dr. Pandalis Naturprodukte und Dr. Pandalis Urheimische Medizin sowie Dozent der Leibniz Universität Hannover)

Dr. Pandalis, Sie kritisieren, daß die medizinische Versorgung trotz der von den Kassenmitgliedern jährlich eingezahlten Milliardensummen nicht wirklich besser wird. Warum ist das aus Ihrer Sicht so?
Amerikanische Krebsexperten stellen fest, daß die moderne Krebsmedizin kaum nachhaltigen Nutzen für die Patienten erbringt, weil das zentral notwendige Element der Krebsbehandlung – die ganzheitliche Betreuung – nicht stattfindet. Wie bei einem militärischen Einsatz werden in der Krebsmedizin lediglich milliardenschwere Spezial-Waffen ferngesteuert eingesetzt. Aber es kümmert sich niemand darum, was nachher an Aufbaumaßnahmen notwendig ist. Also dann, wenn alle „feindlichen“ Zellen ausgerottet, zerstört, verstrahlt, eradiziert sind. Nach den US-Berechnungen sterben wegen fehlender Nachsorge viele Krebspatienten eines vermeidbaren, vorzeitigen Todes. Während sich gleichzeitig die Aktionäre von Medizintechnik- und Krebsmittel-Herstellern, Krankenhausketten oder Versicherungskonzernen mit bislang nie dagewesenen Gewinnen die Taschen füllen.

Dies ist ja im Kern eine schon ältere Medizin-Kritik, was ist heute anders?
Ja, schon vor Jahrhunderten assoziierten Patienten mit „Schröpfen“ nicht das traditionellbewährte naturmedizinische Heilverfahren, sondern die ärztliche Tätigkeit – kranken, leidenden, verzweifelten Patienten in die Tasche zu greifen. Was seit dem 20. Jahrhundert dazu gekommen ist, ist die Globalisierung dieses Patienten-Schröpfens: Waren früher nur Reiche Opfer oft unsinniger, mittelfristig tödlicher Therapien – zum Beispiel der oft völlig übertrieben durchgeführte Aderlaß –, werden heute fast alle Menschen von den „Wohltaten“ des Gesundheitssystems „beglückt“. Daß Ärztekammerpräsidenten seither permanent „Ärztemangel“ beklagen, ist nur logisch. Daß dieser „Mangel“ nur deswegen besteht, weil Ärzte in Großstädten mehr Geld verdienen, während sie auf dem Land „nur“ ein gutes Einkommen haben, wird meist verschwiegen. Aus meiner Sicht ist es völlig unverständlich, warum eine 10-12jährige Ausbildung und Facharzt-Qualifikation (finanziert mit unseren Steuergeldern!) anschließend mit einem vierfach höheren Einkommen als der Durchschnitt belohnt werden soll.

Welche Konsequenzen ergeben sich hieraus?
Kapitalistische Profitmaximierung als wesentliches Antriebselement unseres Gesundheitswesens gehört abgeschafft. Da unsere Politiker die hierfür notwendige moralisch-ethische Größe niemals aufbringen werden, steht aus Sicht der Urheimischen Gesundheit nur ein alternativer Weg zur Verfügung: Wir Menschen übernehmen selbst die Verantwortung für unser gesundheitliches Wohlergehen. Akute Verletzungen, gefährliche Vergiftungen oder komplizierte, lebensbedrohliche Krankheitsverläufe gehören demzufolge in die Hände von Spezialisten. Für eine sinnvolle Behandlung anderer, lebensbegleitender, chronischer Krankheiten sollte jedoch auch die Betroffenen Verantwortung übernehmen. Beispiel: Dem Auftreten von Erwachsenen-Diabetes kann zu 90 Prozent durch Änderungen des Lebenswandels vorgebeugt werden. Fast ebenso hoch ist der Anteil der durch „Lebensstil-Änderungen“ möglichen Heilungen eines bereits eingetretenen Erwachsenen-Diabetes mellitus.

Bürden Sie damit den Menschen nicht eine zu große Last, zu viel Verantwortung für Ihr Leben auf?
Nein, überhaupt nicht! Wieviele gesundheitsrelevante Entscheidungen treffen Menschen denn ständig? Sie essen, was sie wollen – auch, wenn es ungesund ist. Sie rauchen oder trinken – ob es krank macht oder nicht. Sie treiben jede Art von Sport – auch wenn dieser hochriskant ist und oft zu Verletzungen und Krankheiten führt. Sie setzen sich ständig belastenden Streß-Reizen aus – von Horrorfilmen und aggressiver Musikbeschallung über Bungee-Springen bis hin zum Mobbing am Arbeitsplatz. Nein, ich glaube vielmehr, daß Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen, Lebensqualität bedeutet. Zu erleben, daß die kalte Jahreszeit mittels Cystus052 ohne die üblichen Beschwerden verläuft oder wie sich hartnäckige Verspannungskopfschmerzen mittels einer Teuto Wärme Auflage erweichen lassen und verschwinden, ist ein wohltuendes Abenteuer. In der Pubertät wollten wir doch alle noch Verantwortung für unser Leben übernehmen!? Es kann doch nicht sein, daß wir diese Verantwortung angesichts des bestehenden Gesundheitssystems am Eingang von Arztpraxis oder Krankenhaus einfach abgeben!

Gesundheit selber wagen – als Teil des Abenteuers Leben – was gehört aus urheimischer Sicht unbedingt dazu?
Ich glaube, zentral gehört dazu, daß wir unsere Erwartungen an Gesundheit und Krankheit, die bislang von ärztlicher Ideologie geprägt wurden, ändern. So wie der Begründer des Konzeptes der Salutogenese, Aaron Antonovsky, feststellt, ist Gesundheit kein dualistischer Gegensatz zu Krankheit. Gesundheit ist vielmehr ein tatkräftiges, selbstbestimmtes Leben trotz Krankheit – Krankheit und Gesundheit bedingen sich gegenseitig. Dies gilt umso mehr, seitdem immer mehr Menschen nicht an realen Krankheiten leiden, sondern an von ärztlichen Laborwerten definierten Risikoprofilen, also an virtuellen Krankheiten.

Genauso zentral gehört zur Urheimischen Gesundheit die Beschäftigung mit dem Tod. Nicht zuletzt, weil die moderne Medizin unausgesprochene menschliche Todesängste benutzt, um ihre mehr oder weniger sinnlosen Dienstleistungen wirksam zu verkaufen. Den Tod als Teil des Lebens zuzulassen bedeutet – wie zuvor erwähnt – die Krankheit als Teil der Gesundheit zu erkennen. Wer dies tut, kann ohne Angst und Resignation ein glückliches, selbstbestimmtes Leben führen – egal wie krank, gesund oder behindert jemand ist. Dies ist einer der Beiträge der Urheimischen Gesundheit zu einer menschengemäßen Medizin des 21. Jahrhunderts.

(Simon R, European Journal of Cancer, 2008; Statistisches Bundesamt 2007; Walker KZ et al., Journal of human nutrition and dietetics; Albu JB et al., Diabetes, 2010; Antonovski A, 2007)