Die Mitte stärken

Keine Frage: Wir leben in bewegten Zeiten. Und bei vielen ist der Streßpegel hoch. So manchem fehlt das tägliche Gespräch mit Kollegen. Der andere vermißt den Sport im Verein oder das kulturelle Leben. Eine Herausforderung für die Gesellschaft und eine Belastung für die Gesundheit. Unser lebenswichtigstes Organ sollte deshalb besondere Beachtung finden: Das Herz. Herz-/Kreislaufkrankheiten sind in Deutschland nach wie vor die häufigste Todesursache – doch die Natur bietet auch hier hilfreiche Mittel.

Wer im Frühling durch Wälder und Wiesen streift, dem steigt, vor allem in feuchten und schattigen Buchenwäldern, ein unverwechselbarer Geruch in die Nase:  Etwas beißend, nicht unangenehm, aber auffallend. Die Rede ist vom Bärlauch, lateinisch „Allium ursinum.“ Das in unseren Breitengraden in Hülle und Fülle anzutreffende Gewächs, zählte schon bei den Germanen dank seiner reinigenden und kräftigenden Wirkung zu den bekanntesten Heilpflanzen. Mit der Grußformel Leinen und Lauch (zurückzuführen auf mit Lauch gefüllte Leinenwickel bei Verletzungen) wünschten sich unsere Vorfahren Glück und Segen. Durch den  Aufschwung der industriellen Pharmazie geriet das Wissen über die optisch eher unauffällige Heilpflanze in Vergessenheit. Es war Zufall und Notwendigkeit (so der Titel eines Buches des Biologen und Nobelpreisträgers Jacques Monod), daß jemand den Bärlauch aus dem Dornröschenschlaf weckte – eine ehrenvolle Aufgabe, die ich gerne angenommen habe. Meine Faszination für dieses Lauchgewächs und seine Mythen nahm ihren Lauf im ersten Semester meines Biologiestudiums als Professor Burrichter von der Universität Münster den Bärlauch bei einer Exkursion in der Noller Schlucht als den „Knoblauch der Germanen“ vorstellte.

Außen unauffällig, innen reich an Substanz

Warum sollten die Deutschen den asiatischen Knoblauch essen, wenn sein mitteleuropäischer Verwandter doch vor ihrer Haustür wächst? Diese Frage ließ mich nicht mehr los. Der Grundstein für die Urheimische Philosophie war gelegt, und ich begann, die Eigenschaften und Besonderheiten dieser Pflanze auf eigene Faust zu erforschen. Als Frühblüher hat der Bärlauch, der leicht mit dem Maiglöckchen oder der Herbstzeitlosen verwechselt werden kann, nur eine kurze Vegetationsperiode: Der Austrieb der Zwiebeln beginnt im März, bereits Ende Juni schließt er seinen Lebenszyklus wieder ab und legt bis zum nächsten Frühjahr eine Ruheperiode ein. Mag er auch von außen nicht sonderlich spektakulär aussehen, so sind seine inneren Werte umso bemerkenswerter. Vor allem auf das Herz hat die eher unscheinbare Heilpflanze eine segensreiche Wirkung. „Bärlauch reguliert die Herzaktivität und hilft bei der Aufrechterhaltung der gesunden Funktion von Herz und Blutgefäßen“ – mit dieser Aussage, …die (etwas Eigenlob sei erlaubt) auf zahlreichen, durch meinen Forschergeist angeregten Studien beruht, dürfen Präparate auf Bärlauch-Basis in der EU beworben werden. Um die Herz-Kreislauffunktion optimal zu unterstützen, haben wir unserem traditionellen, pflanzlichen Arzneimittel Lefteria® aber noch zwei wichtige Pflanzen an die Seite gestellt: Die Mistel, die zur vaskulären Gesundheit beiträgt und die Mikrozirkulation steigert, und den Weißdorn, der zum einen die periphere Blutzirkulation verbessert und die Herztätigkeit reguliert, zum anderen auch, ähnlich wie die weiter unten erwähnte Hagebutte, den empfindlichen Bärlauch vor Oxidation schützt.

Geprüfte Qualität
Um den Gehalt an reduziertem Schwefel sicherzustellen, wird bei uns jede Charge auf die wertvollen reduzierten Schwefelverbindungen geprüft. Nicht nur das. Vereinzelt erreichen uns besorgte Kundenanfragen, ob wir unsere Bärlauchprodukte auch auf den Befall durch Fuchsbandwurm testen. Die Antwort: Bei unseren Naturprodukten brauchen Sie sich keine Sorgen machen. Um jedes Infektionsrisiko auszuschließen, kontrollieren wir unsere Rohstoffe akribisch. Auf den Fuchsbandwurm testen wir sogar mit zwei Verfahren; sowohl mikroskopisch als auch immunologisch. Außerdem untersuchen wir den von uns verwendeten  Bärlauch standardmäßig auf Schwermetalle und Radioaktivität. Da sind wir wohl die einzigen.

Pflück’ Dir deinen ACE-Hemmer

Damit ist zum Bärlauch aber noch nicht alles gesagt. Ebenso wie alle anderen Arten der Gattung Allium (zum Beispiel Knoblauch, Schnittlauch, Zwiebel oder Porree) ist auch er reich an schwefelhaltigen Substanzen [1]. Der Anteil schwefelaktiver Verbindungen beträgt beim Bärlauch 7,8 Gramm pro 100 Gramm Trockensubstanz – in der Familie der Knoblauchgewächse ist das ein Spitzenwert. Schwefelaktive Verbindungen des Bärlauchs haben eine natürliche ACE-hemmende Wirkung (Blutdruckregulation) ohne Nebenwirkungen [2]. Das im Bärlauch enthaltene Schwefelderivat Thiosulfinat wirkt antibiotisch und  antimykotisch und ist von großer Bedeutung für eine gesunde Darmflora [3][4]. Außerdem wird dem Knoblauchgewächs eine entgiftende Wirkung zugeschrieben,  die auf die enthaltenen Thiole zurückzuführen ist. Thiole helfen dabei, Entgiftungs-Enzyme wie Glutathion-S-Transferasenaufzubauen. Darüber hinaus schützt Bärlauch auch vor oxidativer Belastung und neutralisiert Schwermetalle und Giftstoffe [5] – die wir dank unserer bisherigen Wachstumskultur aus dem Feinstaub  der Landwirtschaft, aus den Abgasen der Autos und unzähligen weiteren Giftquellen einatmen. Wenn in diesem und im vergangenen Jahr Corona-Tote zu beklagen waren, wurde oft die Frage gestellt, ob „mit oder an“ dem Virus verstorben, und mitunter wurden bei anschließenden Obduktionen Thrombosen diagnostiziert. Daß heutzutage viele gesundheitliche Probleme – auch ohne Corona – im Zusammenhang mit Thrombosen stehen, wissen die wenigsten. Medikamente zur  Thromboseprophylaxe jedenfalls werden schon fast standardmäßig für ältere Patienten verschrieben. Mindestens genauso unbekannt ist die Tatsache, daß die  Bärlauch-Pflanze auch in diesem Fall sehr gute Dienste leisten kann. Denn Allium ursinum enthält neben Schwefelverbindungen auch jede Menge Adenosin [6].  Das für den Energiestoffwechsel unabdingbare Nukleosid wirkt durch seine antiarrhythmische Wirkung und, indem es die Verklumpung von roten Blutkörperchen hemmt, der Thrombose-Bildung entgegen [7]. Außerdem ist Adenosin ein Gegenspieler zu belebenden Substanzen wie Koffein [8] und kann daher eine  beruhigende Wirkung entfalten.

Bärlauch und Hagebutte –wie Pech und Schwefel

Bleibt festzuhalten: Bärlauch ist ein wahres Multitalent und ein effektiver Schadstoffkiller. Allerdings gibt es auch einen Haken: Die wertvollen  Schwefelverbindungen zersetzen sich nach der Ernte sehr schnell. Wird Bärlauch beispielsweise als wäßrige oder alkoholische Lösung zubereitet oder in Essig beziehungsweise Öl eingelegt, gehen die wertvollen Schwefelverbindungen verloren. Daher steht in alten Büchern stets, daß die wertvolle Heilpflanze nur frisch verzehrt werden soll. Bei unserem Nahrungsergänzungsmittel Bärlauch Frischblatt, das wir als Granulat, als Mastitabs® oder auch als Kapseln anbieten, haben wir  deshalb nach einer anderen Lösung gesucht und auch gefunden: Bärlauch wird mit Hagebutte kombiniert. Denn Hagebuttenschalen, so das Ergebnis unserer  Forschungsarbeit, schützen die wichtigen Schwefelverbindungen noch wirksamer vor Oxidation als Vitamin C. Die Kraft der bioaktiven Substanzen bleibt in  unseren Bärlauch-Produkten damit also sehr lange erhalten. Deshalb lohnt es sich, genau hinzuschauen, welche Inhaltsstoffe in einem Produkt auf Bärlauch-Basis  enthalten sind. Denn inzwischen ist die lange Zeit so vernachlässigte Lauchpflanze zu einer Art Modezutat avanciert. Es gibt Bärlauchpesto für Pasta-Gerichte,  Aufstriche fürs Brot und natürlich diverse Händler, die unsere Produkte kopieren. Schon bei Cystus® hat sich rasch eine kontinuierlich gewachsene Zahl von Nachahmern formiert. Beim Bärlauch war das nicht anders. Eigentlich ein Armutszeugnis für die europäische Industrie. Denn diese Trittbrettfahrer haben ihre Kopierzentralen nicht etwa, wie man vermuten könnte, in Ländern wie China, sondern im vermeintlich so kreativen und innovativen Europa.

Genuß ohne Folgen
Als Würzmittel gibt unser Produkt Bärlauch Bio Granulat nicht nur Soßen und Gemüsegerichten eine besondere Note. Es lassen sich damit auch hervorragend  Brote garnieren, sei es zum Abendessen mit der Familie oder als Imbiß für Gäste. Ein Tip: Bestreuen Sie doch einmal Quark-Schnitten mit Bärlauch Bio Granulat –  Sie werden dieses „I-Tüpfelchen“ auf dem Brot bald nicht mehr missen wollen. Bärlauch hat gegenüber dem Knoblauch übrigens einen weiteren entscheidenden Vorteil: Er hinterläßt trotz seines würzigen Geschmacks kaum Geruch.

[1] Sobolewska, D. et al. (2015). Allium ursinum: botanical, phytochemical and pharmacological overview. Phytochemistry reviews, 14(1), 81-97.

[2] Wagner, H. et al. (1990). Bärlauch und Knoblauch – vergleichende chemische und pharmakologische Untersuchungen. Deutsche Apotheker Zeitung Nr. 33, 1809-1815.

[3] Kyung, K. H. (2012). Antimicrobial properties of allium species. Current opinion in biotechnology, 23(2), 142-147.

[4] Pavlovic, D. R. et al. (2017). Influence of  different wildgarlic (Allium ursinum) extracts on the gastrointestinal system: spasmolytic, antimicrobial and antioxidant properties. Journal of Pharmacy and  Pharmacology, 69(9), 1208-1218.

[5] Klinghardt, D. (2007). A Comprehensive Review of Heavy Metal Detoxification and Clinical Pearls from 30 Years of Medical Practice.

[6] Ivanova, A. et al.  (2009). Chemical composition and antimicrobial activity of wild garlic Allium ursinum of Bulgarian origin. Natural product communications, 4(8),  1934578X0900400808.

[7] Freilich, A. et al. (1992). Adenosine and its cardiovascular effects. American heart journal, 123(5), 1324-1328.

[8] Smits, P. et al. (1986). Evidence for an  antagonism between caffeine and adenosine in the human cardiovascular system. PDF hosted at the Radboud  Repository of the Radboud University Nijmegen, 57.