Sildenafil kennen wenige, der Markenname Viagra® dagegen ist nicht nur Fachleuten ein Begriff. Schon 2018 sind niederländische Forscher auf die Idee gekommen, den Wirkstoff zur Steigerung der Potenz bei Schwangeren einzusetzen, um Babies zu unterstützen, bei denen Wachstumsstörungen diagnostiziert wurden. Allerdings wurde die Studie seinerzeit abrupt beendet, nachdem es bei den Neugeborenen jener Mütter, die mit dem Viagra®-Wirkstoff behandelt worden waren, vermehrt zu Todesfällen und Lungenerkrankungen kam [1]. Jetzt wurde Sildenafil erneut in Studien zur Durchblutungsförderung bei Wehen eingesetzt. Ziel war es, das Baby während der Geburt mit mehr Sauerstoff zu versorgen. Allerdings ging auch dieses Mal der Schuß nach hinten los: Das Potenzmittel hatte laut den Ergebnissen der Studien nicht den geringsten Einfluß auf die Sauerstoff-Versorgung des Kindes. Den Nebenwirkungen wurde das Kind umsonst ausgesetzt [2]. Demnach ist es wohl besser, auch bei Schwangerschaften und Geburten die natürlichen Prozesse zu unterstützen, anstatt nach immer neuen Wegen für den Einsatz von Medikamenten zu suchen.
[1] https://www.deutsche-apothekerzeitung. de/news/artikel/2018/07/25/sildenafil-studie-an-schwangeren-abgebrochen
[2] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/40489090/