Der Giersch

Aus der Reihe Urheimischer Garten (siehe UHN 02/21)

Giersch, Aegopodium podagraria, oder auch Zipperleinskraut, wurde früher in unseren Breiten als gesundes Nahrungsmittel sowie Heilmittel geschätzt. Aus dieser Zeit stammt auch sein lateinischer Name, der auf die Verwendung des Dreiblattes bei Gicht (im Volksmund auch Zipperlein genannt) abzielt (Podagra = Gicht der großen Zehe). Später wurde er jedoch als Unkraut  stigmatisiert und geriet zunehmend in Vergessenheit.
Erst durch unsere Forschung, bei der wir den besonders hohen Kaliumgehalt entdeckt haben, ist diese alte Heilpflanze wieder aufgeblüht. Giersch ist deshalb der zentrale Bestandteil unseres Dreiblatt Kalium Granulats. Allerdings beinhalten nur spezielle Unterarten, die auf ausgewählten Standorten wachsen, größere Mengen dieses Minerals. Dazu gehört vor allem die von uns verwendete Unterart Aegopodium podagraria ssp. potassa, die nicht umsonst ihren Namenszusatz trägt (Potassa = Kalium). Daher steht der Giersch heute auch wegen anderer Anwendungsgebiete im Fokus. Dazu zählen die gesunde Funktion des Nervensystems und der Muskeln sowie die Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks.
Als wahrer Überlebenskünstler ist er sogar jetzt in der kalten Jahreszeit teilweise wintergrün und eignet sich mit seinem petersilienartigen Aroma als besonders schmackhaftes vitaminreiches Wildgemüse für Eintöpfe und Salate. Der Giersch wächst auf lehmigen, stickstoffreichen Böden und breitet sich schnell und kräftig im heimischen Garten aus. Wild ist er in feuchten Laub- und Mischwäldern, ganz besonders in Auwäldern, unter Hecken und Büschen heimisch.