Grüne Projekte gefährden den Regenwald

Daß unser politisches Personal meist nur soweit denkt wie die eigene Nase lang ist, fällt in die Kategorie „bösartige Unterstellung“. Doch es macht nachdenklich, wenn das Bestreben der Europäer, CO2-neutral zu wirtschaften, in anderen Regionen der Welt zu einem Raubbau an der Natur führt. Das üble Spiel, das schon seit Jahrzehnten im Gange ist, wird für die Produktion von Windkrafträdern, Biosprit und Elektromobilität ungeniert und unreflektiert fortgesetzt [1]. So werden die Rotorenblätter der Windräder nicht nur aus Kunststoff, sondern auch aus Balsaholz hergestellt. Jenes wächst unter anderem in Ecuador und ruft dort die indigenen Völker auf den Plan, die dem Abholzen ihres Lebensraums nicht tatenlos zusehen wollen. Für die Produktion von Biosprit, hergestellt aus Soja und Zuckerrohr sowie krebsförderndem Palmöl [2], muß der brasilianische Regenwald dran glauben, der in den vergangenen zwei Jahrzehnten großflächig abgeholzt wurde. Ganz zu schweigen von Lithium, das unter anderem für die Produktion von Elektrofahrzeugen benötigt wird und für das vor allem Argentinien, Chile und Bolivien bluten müssen. Wie wäre es, sich stattdessen an urheimische Antworten zu halten, die Ansprüche zurückzuschrauben und unnötigem Konsum abzuschwören?

[1] https://www.welt.de/politik/ausland/plus236040572/Energiewende-absurd-Tropenholz-fuer-deutsche-Windraeder.html
[2] Pascual, G., Domínguez, D., Elosúa-Bayes, M. et al. Dietary palmitic acid promotes a prometastatic memory via Schwann cells. Nature 599, 485–490 (2021). https://doi.org/10.1038/s41586-021-04075-0