Sturzgefahr durch Psychopharmaka

Wenn alte Menschen stürzen, hat das nicht immer etwas mit fehlender Muskelkraft oder nachlassendem Sehvermögen zu tun. Auch Medikamente können das Sturzrisiko im Alter erhöhen. Ganz oben auf der Liste der Arzneimittel, die im Alter gefährlich werden können, stehen Präparate, die die Wirkstoffgruppe der Benzodiazepine beinhalten [1]. Etwa 20 Prozent der Menschen über 65 Jahren, die von einzelnen oder wiederkehrenden Stürzen betroffen waren, nahmen Benzodiazepine, Antipsychotika oder Opiode ein. Auch Antidepressiva, Antiepileptika und Alpha-Blocker finden sich auf der Liste der Wirkstoffe, durch die das Sturzrisiko im Alter wächst. In diesem Fall, so lautet der Expertenrat, solle bei älteren Risikogruppen ein Absetzen der betreffenden Medikamente „erwogen“ werden. Damit zeigt sich einmal mehr, daß Defizite im Alter nicht zwangsläufig durch die Zahl der Lebensjahre bedingt sind.

[1] https://www.springermedizin.de/sturz-im-alter/geriatrisches-assessment/welche-medikamente-beguenstigen-stuerze/23346342