Algenzucht mit filzigem Geschmäckle

Daß Hochschullehrer einen ausgeprägten Hang zu Nebentätigkeiten haben, ist mittlerweile die Regel. Schließlich läßt sich die Schaffenskraft der anvertrauten Studenten auch für eigene Projekte kostengünstig nutzen. Genauso wie das Geld des Steuerzahlers, der unfreiwillig vieles finanziert. Auch des Professors wirtschaftliche Aktivitäten. Ob das im konkreten Fall auch so ist, läßt sich nur vermuten. Fest steht, daß ein Hochschulprofessor der Universität Gießen (Fachbereich Abfall- und Ressourcenmanagement) seit einiger Zeit als Algenzüchter unterwegs ist [1]. Konkret versucht der umtriebige Professor, die in Asien und Afrika beheimatete Blaualge Spirulina platensis in unseren Breitengraden heimisch zu machen. Also zu züchten und über ein eigens gegründetes Unternehmen zu vermarkten [2]. Das nötige Personal wird, wen wundert’s, gleich an der Hochschule auf Kosten des Steuerzahlers rekrutiert. Und die Blaualgen? Die mögen vielleicht gesund sein. Aber nur für die Menschen, die den Verzehr schon seit Generationen gewohnt sind.

[1] https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/buero-co/spirulina-wie-algen-zum-essen-gezuechtet-werden-19002118.html
[2] https://www.algenland.de/