Betrug als Geschäftsmodell

Täuschen, lügen, fälschen – die Abgründe menschlicher Natur machen bekanntlich auch vor der Forschung nicht halt. Nach einem Bericht („Forschung frei erfunden“) der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) wurden im vergangenen Jahr so viele wissenschaftliche Artikel zurückgezogen wie nie zuvor [1]. Im überwiegenden Teil der Fälle hatten nicht die Autoren selbst die Initiative ergriffen, weil ihnen Fehler aufgefallen waren. Stattdessen lag der Grund für den Rückzug der Veröffentlichungen darin, daß es sich um Fälschungen handelte. Hauptverantwortlich für die Fälschung wissenschaftlicher Veröffentlichungen sind s. g. Paper Mills, gewinnorientierte Organisationen, die sich auf das Fälschen von Manuskripten spezialisiert haben. Auch wenn sich wissenschaftliche Verlage bemühen, derartige Praktiken aufzudecken, ziehen die betroffenen Beiträge auch bei einem Rückruf ihre Kreise: Weil sie bis dahin meist schon in anderen wissenschaftlichen Veröffentlichungen zitiert wurden.

[1] https://www.faz.net/aktuell/wissen/forschung-politik/gefaelschte-forschung-wie-organisationen-ergebnisse-fuer-profit-erfinden-19416217.html; 05.01.2024