Beispiele und Tipps für Gesundheit im Rhythmus der Natur

• Uhrheimische Zeit Anders als unsere Vorfahren leben und handeln wir nicht mehr nach der lokalen Sonnenuhr-Zeit („Uhrheimische Zeit“), sondern nach der gesetzlichen Zeit („Zonenzeit“). Das bringt unsere natürlichen Rhythmen durcheinander, nicht zuletzt beim Wechsel von Sommer- auf Winterzeit und zurück. Wer also nach der „natürlichen“ Ortszeit leben möchte, benötigt eine Sonnenuhr. Oder einen Internetzugang: Beim Besuch von www.urheimische-medizin.de und der Eingabe der Postleitzahl wird die wahre Ortszeit angezeigt.

• Mahl-Zeiten Der Organismus ist seit Jahrmillionen an ein ständig wechselndes Nahrungsangebot und Phasen von Nahrungsmangel gewöhnt (siehe Beitrag „Urheimisches Fasten“ in UHN 1/2012). Mahlzeiten waren – evolutionär betrachtet – abhängig von Einflüssen, wie dem Auffinden von Nahrung oder der Art der Zubereitung, nicht aber von der Uhrzeit. Feste Essenszeiten sind von Land zu Land verschiedene, kulturbedingte Gewohnheiten. Richtschnur sollte der natürliche Hunger sein. Wer auf Regelmäßigkeiten nicht verzichten möchte, sollte vor allem abends am meisten essen. Die häufig gehörte „König-Fürst-Bettler“- Empfehlung stammt vermutlich von modernen Ernährungshygienikern des 19./20. Jahrhunderts.

• Ruhephasen Nachts sollte geschlafen und die verringerte Aktivitätsphase ab Mittag als Ruhephase berücksichtigt werden (die traditionelle „Siesta“-Zeit). Wenn möglich auf Schichtarbeit, nächtliche Dauerbeleuchtung und „Nachtleben“ verzichten, dies kann zu Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Depressionen, Magengeschwüren,Bluthochdruck, Herz- und Kreislauferkrankungen führen.

• Leistungsphasen Grundsätzlich gilt, daß zwischen 10 und 12 Uhr und zwischen 15 und 18 Uhr tagsüber (nach „uhrheimischer Zeit“) die höchsten geistigen und körperlichen Leistungen vollbracht werden können.

• Lebensalter Der Einfluß der Naturrhythmen verändert sich im Laufe des Lebens. Der Organismus von Kindern und Jugendlichen hat beispielsweise gegen sieben Uhr morgens einen absoluten Tiefpunkt. Es ist nicht bio- “logisch“, von Schulkindern zu früher Stunde hohe geistige Leistungen abzufordern, sinnvoll ist dies erst später am Vormittag.

• Morgenstund‘ hat Gold im Mund Da die Erbgut-Reparatur morgens am besten funktioniert, sollte man sich, wenn überhaupt nötig, überwiegend am Vormittag in der prallen Sonne aufhalten und ab dem Nachmittag die Sonne meiden. Erst recht sollte man darauf verzichten, nachmittags oder abends ins Solarium zu gehen (am besten gar nicht…).

Resümee
Positiv ausgedrückt bedeutet die Harmonie der unterschiedlichsten rhythmischen Tätigkeiten von Zellen, Geweben oder Organen Gesundheit. Das Beachten der natürlichen, vor allem durch das Sonnenlicht gegebenen Rhythmen ist deshalb ein Eckpfeiler der urheimischen Gesundheit, zusammen mit urheimischer Ernährung und urheimischer Medizin. Wenn wir nicht (mehr) wissen, „was unsere Innere Uhr geschlagen hat“, sollten wir mehr in uns hineinhorchen und dem gehorchen, was wir dort hören. Vorausgesetzt, die Kommunikation in und mit unserem Körper ist nicht bereits durch die Auswirkungen der westlichen Zivilisation gestört.

(Dilg P, Keil, G, Moser, D-R, Thorbecke-Verlag 1995; Keil, G in: Ehlert,
T, Schöningh 1997; Schipperges H, Springer-Verlag, 1999; Fonken LK et
al., F1000 Medicine Reports, 2011; Erren TC et al., Medical Hypotheses,
2009; Gaddameedhi S et al., Proceedings of the National Academy of Science,
2011; Haken H et al., Springer, 1991)