Nebenwirkungen der Typ-II-Diabetes-Behandlung: Schäden am Ökosystem

Eines der weltweit am häufigsten verordneten Medikamente ist Metformin, das wichtigste orale Antidiabetikum. Es ist unverantwortlich, daß Metformin nun als tägliches Mittel für Gesunde angepriesen wird, ganz so wie vor kurzem die Statine.

US-Studien bestätigen jetzt Beobachtungen aus Griechenland, die zeigen, daß von Patienten ausgeschiedenes Metformin trotz aufwendiger Kläranlagen in Flüsse und Seen gelangt – und zwar in erheblichem Umfang, vergleichbar etwa mit Koffein. Dort wirken Metformin und seine Abbauprodukte offenbar als „endokrine Disruptoren“, schädigen also in Lebewesen viele Hormonsystem-Funktionen. So wird unter anderem die sexuelle Differenzierung bestimmter Fische gestört, wodurch männliche Fische feminisieren können, kleiner und weniger fruchtbar werden.

Man sollte fast meinen: Armes Griechenland, nun haben sie neben der finanziellen Misere auch noch eine ökologische. Doch wie sieht es erst bei uns aus? Noch viel schlimmer!

(Niemuth NJ et al., Chemosphere, 2015; Kosma CI et al., Water Research, 2015)