K wie Kalzium und Knochen

Wer an Osteoporose leidet, bekommt vom Arzt Kalziumpräparate und Vitamin D verschrieben. Doch ist das  nicht ganz zu Ende gedacht: Die Voraussetzungen, daß  das Kalzium auch in die Knochen eingebaut werden  kann, sind damit nicht erfüllt. Vitamin D ist vor allem  für das Einschleusen von Kalzium in den Blutkreislauf  notwendig. Der Einbau von Kalzium in die Knochenmatrix hingegen verlangt die Präsenz von Vitamin K.

Vitamin K ist für die Aktivierung einer Vielzahl  von Proteinen verantwortlich. Zum einen  ist dies das Protein Osteocalcin, das das  Kalzium in die Knochenmatrix einbaut,  zum anderen das Protein Matrix Gla (MGP),  welches überschüssiges Kalzium im Blut- kreislauf bindet. Ein Mangel an Vitamin  K ist also nicht nur der Auslöser einer  Osteoporose, er führt auch dazu, daß die  Gefäße zu einer Sackgasse für das zuge- führte Kalzium werden. Ablagerungen  in den Gefäßen (Arteriosklerose) sind  die Folgeerscheinung eines Vitamin K  Mangels bei künstlicher Zufuhr von  Kalzium und Vitamin D.

Die antiarteriosklerotische Wirkung von Vitamin K ist mittlerweile in vielen Studien belegt, zudem wirkt sich eine Zufuhr positiv auf  bereits bestehende Verkalkungen aus.

Das fettlösliche Vitamin K nehmen wir vorwiegend  mit der Nahrung auf, beispielsweise durch grü nes Blattgemüse. Wer eine intakte Darmflora  beherbergt, dessen Darmbakterien sind ebenfalls  in der Lage, eine kleine, aber gewisse Menge an  Vitamin K zu produzieren. Ein Mangel kann neben  einer falschen Ernährung und einer gestörten  Darmflora auch durch die Einnahme von Vitamin  K-Antagonisten (klassische Blutverdünner) verur- sacht werden. Vorzugsweise bei kardiovaskulären  Risikopatienten fortgeschrittenen Alters eingesetzt,  kann die Einnahme langfristig gesehen zu Osteo- porose und Arteriosklerose führen.

Binkley et al (2002) A high phylloquinone intake  is required to achieve maximal osteocalcin  gamma-carboxylation Feskanich et al (1999) Vitamin K intake and hip  fractures in women: a prospective study Schurgers et al (2001) Role of vitamin K and  vitamin K-dependant proteins in vascular  calcification Suttie (2009) Vitamin K in Health and Disease