„Wir wollen ja nur Dein Bestes!“

Der Staat nimmt uns unmündigen Schafen heute viele Entscheidungen bezüglich unserer Gesundheit ab. Das Salz wird jodiert, um den Jodmangel zu bekämpfen. Dem Trinkwasser und anderen Nahrungsmitteln wird Fluorid beigemengt, um unsere Zahngesundheit zu fördern. In Amerika ist es üblich, dem Weizenmehl Folsäure zuzusetzen, um Geburtsfehler zu reduzieren. In den USA wird Milch, Orangensaft und Frühstücksflocken

Vitamin D zugesetzt. Es versteht sich, daß Stoffe, die im Tonnenmaßstab den Futter- und Grundnahrungsmitteln zugemischt werden, nicht aus natürlichen Quellen stammen, sondern im Großmaßstab synthetisiert werden. Vitamin D spielt unter den Vitaminen eine Sonderrolle, da es in der Haut mithilfe der Sonne aus Vorstufen gebildet werden kann. Es ist wesentlich bei der Regulierung des Calcium- Spiegels im Blut und am Knochenaufbau beteiligt. Im Winter jedoch reicht angeblich die Lichtmenge, der wir täglich ausgesetzt sind, nicht, um genug Vitamin D zu bilden. Deshalb wird von interessierten Kreisen die staatlich verordnete Supplementation von Vitamin D schon länger gefordert. Erst will man mit den Retorten-„Vitaminen“ Geschäfte machen, dann mit den medizinischen Folgekosten, verursacht durch deren Nebenwirkungen.

Daß eine von keiner Diagnose gestützte künstliche Anreicherung von Lebensmitteln mit Vitamin D aber auch nachteilige Effekte haben kann, legt eine Studie des Helmholtz Zentrums Leipzig nahe. Die Forscher konnten zeigen, daß eine erhöhte Konzentration von Vitamin D im Blut von Kleinkindern über epigenetische Mechanismen eine signifikante Zunahme von Allergie- und Asthma-auslösenden Immunreaktionen bewirkte. Da Vitamin D die Vorläufersubstanz von Calcitriol, einem hochwirksamen Hormon ist, bringen wir zudem unseren Hormonhaushalt durcheinander. Vitamin D als Zwangssupplementation für uns alle? Wir sagen klar: „Nein danke!“ Für uns Mitteleuropäer reicht die Menge an Vitamin D, die wir auch im Winter bilden; anders dagegen bei Menschen aus südlicheren Regionen, die einen dunklen Hauttyp besitzen. Ihr natürlicher Sonnenschutz führt dazu, daß sie bei uns im Winter einen Vitamin D-Mangel erleiden. Vitamin D-Versorgung im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter. Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (2011)

Junge et al.: Increased vitamin D levels at birth and in early infancy increase offspring allergy risk – evidence
for involvement of epigenetic mechanisms. Journal of Allergy and Clinical Immunology (2015)