Das Immunsystem lernt

In der Geschichte der Menschheit sind wiederholt Pandemien aufgetreten, an denen viele starben. Doch haben immer einige überlebt, die Kontakt – aber nicht sehr engen (!) Kontakt – zu Kranken hatten. Heute kennen wir den Grund: Das adaptive (lernende) Immunsystem, das unser Körper im Lauf des Lebens aufbaut, ist in der Lage, eine „Natürliche Immunisierung“ zu entwickeln.

Allerdings: dringen beim ersten Mal zu viele Viren auf einmal in den Körper ein, wird die „Viruslast“ zu groß und das Immunsystem kann nicht schnell und stark genug reagieren. Zu viele Körperzellen werden von dem Virus befallen – man wird krank.

Die Natürliche Immunisierung begünstigt man mit drei Maßnahmen:

• Erstens gebührenden Abstand halten zu kranken Mitmenschen. Infektionskrankheiten wie Grippe (Influenza) und auch virale Infektionen der Atemwege sind eigentlich nicht über die Luft übertragbar. Doch die Erreger können beim Niesen über „große Tröpfchen“ ein bis zwei Meter zurücklegen und andere anstecken.

• Zweitens Kleinkinder mit Muttermilch stillen, das gibt deren Immunsystem einen guten Startschub. [2]

• Drittens die Viruslast so reduzieren, daß die Krankheit nicht ausbricht und unser adaptives Immunsystem Gelegenheit zum Lernen bekommt (s. Infokasten 1: Natürliche Immunisierung).