Opfer der Unterhaltungsindustrie

Bildschirme wohin man sieht: Computer, Fernseher, tragbare Spielekonsolen und Smartphones begleiten nicht nur die sogenannten Digital Natives auf Schritt und Tritt, und das hat Folgen: Verplempern Vorschulkinder täglich mehr als zwei Stunden mit Online-Spielen oder Smartphones, ist ihr Risiko für Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdefizite siebenfach erhöht. [1] Der ständige Aufenthalt in Gebäuden schadet auch den Kinderaugen: Fortwährendes Nahsehen auf Bildschirme und Schulhefte, dazu noch mangelndes Tageslicht fördern die Kurzsichtigkeit, die hierzulande schon mehr als ein Drittel der Menschen betrifft – auch junge Leute. Das klassische Fernsehen macht dumm, vor allem die Älteren unter uns: TV-bedingte Demenz ist der neue Name für die mentalen Einschränkungen der Menschen über 50. [2] Einer der Gründe für den geistigen Verfall ist die fortwährende Passivität vor dem Bildschirm. Da statistisch gesehen jede zusätzliche Fernsehstunde pro Tag die Sterblichkeit um 11 % erhöht, [3] sind auch kleinere Dosen nicht zu empfehlen.

[1] Tamana S et al.: Screen-time is associated with inattention problems in preschoolers: Results from the CHILD birth cohort study.
PlosOne 17.04.2019. doi: 10.1371/journal.pone.0213995.
[2] Fancourt D et al.: Television viewing and cognitive decline in older age: findings from the English Longitudinal Study of Ageing. ScientificRepoRts
(2019) 9:2851. doi: 10.1038/s41598-019-39354-4.
[3] Dunstan DW et al.: Television viewing time and mortality: the Australian Diabetes, Obesity and Lifestyle Study (AusDiab).
Circulation. 2010 Jan 26;121(3): 384-91. doi: 10.1161/ CIRCULATIONAHA.109.894824.