Das Mikrobiom vergißt nichts – Ein weiterer Beleg des Urheimischen Prinzips

Der Darm mit seinem Mikrobiom ist ein Abbild des menschlichen Lebens: Ernährung, Umweltbedingungen, Lebensstil, Erkrankungen finden ihren Niederschlag im Darm. Völker, die noch sehr traditionell leben, verfügen deshalb über eine sehr artenreiche Zusammensetzung der Darmflora. Bei Menschen aus westlichen  Industrienationen ist dagegen ein Verlust an Diversität zu beobachten. Neu ist allerdings die Erkenntnis, daß das Mikrobiom über ein Gedächtnis verfügt, das sich über Generationen erstreckt [1]. Wenn sich über mehrere Generationen aufgrund ballaststoffarmer Ernährung ein Verlust an Diversität einstellt, ist es nach Aussage verschiedener Studien schon bei der vierten Generation nicht mehr möglich, wieder ein gesundes Darmmikrobiom herzustellen [2]. Auch bei gesunder Ernährung blieb das kranke Mikrobiom bestehen, welches mit Zivilisationserkrankungen wie Allergien, Asthma und Adipositas assoziiert  ist. Es bringt also nichts, nur von Zeit zu Zeit zu „beichten“ und etwas Gesundes zu essen, wenn die alltägliche Ernährung sonst immer einfallslos ist. Gesunde  Ernährung, am besten mit vielen (Ur)Bitterstoffen, sollte nicht die Ausnahme, sondern die Regel sein.

[1] Sonnenburg, E. D. et al. (2016). Diet-induced extinctions in the gut microbiota compound over generations. Nature, 529(7585), 212-215.

[2] Prados, A. (2016). Conserving and restoring the human gut microbiome by increasing consumption of dietary fibre. Gut Microbiota for Health.