Natürlich ist es richtig, daß Bauern viel arbeiten. Mehr als viele Schreibtischtäter, die auf Nachfrage nur schwer erklären können, was sie den ganzen Tag getan haben. Vom Sinn der Arbeit oft ganz zu schweigen. Die Landwirte dagegen haben die hehre Aufgabe, für unser leibliches Wohl zu sorgen und werden deshalb von der Politik schon seit Jahrzehnten mit ansehnlichen Geldbeträgen bedacht. 55 Milliarden Euro, ein Drittel des gesamten Haushalts, fließen Jahr für Jahr an landwirtschaftliche Betriebe in der EU; sechs Milliarden davon an die Bauern in Deutschland. Daran will die EU-Kommission nun kräftig rütteln [1].
Weniger Geld aus Brüssel – für die meisten Bauern ist allein schon der Gedanke eine Zumutung. Die Landwirte sind auf die Zuwendungen angewiesen, die bisher nach dem Motto vergeben werden: Wer viel hat (nämlich Fläche), wird auch am stärksten gefördert – egal, ob er das Land landwirtschaftlich nutzt oder nicht. Mit dem neuen Finanzplan, der ab 2028 gelten soll und über den in Brüssel derzeit beraten wird, soll sich die pauschale Förderung nach Fläche ändern. Weniger Geld soll künftig anders verteilt werden [2]. Man muß kein Prophet sein, um zu wissen, daß hier jede Menge Ärger ins Haus steht.