Intensive Landwirtschaft führt zu Schäden bei der Riesenkröte

Die Umweltbelastung in landwirtschaftlich intensiv genutzten Regionen führt bei der Aga-Kröte (Rhinella marina, Riesenkröte) im Süden Floridas viel häufiger zu Fehlbildungen, z. B. einer gleichzeitigen Ausbildung von männlichen und weiblichen Geschlechtsorganen, als in verstädterten Zonen. Auch sind die Vorderbeine von Männchen aus Agrargebieten dünner, und sie zeigen schwächer entwickelte Brunftschwielen, so daß sie die Weibchen während der Paarung weniger effektiv festhalten können. Je intensiver die Landwirtschaft, desto mehr weibliche Merkmale weisen die Männchen aus den entsprechenden Gegenden auf, inklusive Färbungscharakteristika und Hormonspiegel. Zurückgeführt wird dieses Phänomen auf den massenhaften, unkontrollierten und hemmungslosen Einsatz von Düngern und Pestiziden in der Landwirtschaft. Es wird angenommen, daß die schädlichen Effekte dieser Substanzen auch auf andere Amphibienarten einwirken und so zum weltweiten Sterben von Fröschen und Kröten beitragen. Viele Studien weisen übrigens darauf hin, daß auch Menschen erheblich durch Aktivitäten einer gewissenlosen Agrarmafia geschädigt sind.

[McCoy KA u.a., Environ Health Perspect, 2008.]