Neue Einsichten in die Entstehung von Übergewicht

Übergewicht (Adipositas) ist die Gesundheits-Herausforderung schlechthin. Über eine Milliarde Menschen, so die Weltgesundheitsorganisation WHO, sind zu dick. Vielen drohen schwere Folgeerkrankungen, zum Beispiel Zuckerkrankheit, Arterienverkalkung, Herzinfarkt oder Gelenkschäden. Um so erstaunlicher ist der geringe Nutzen der meisten Vorbeuge- und Therapie-Programme. Einer der möglichen Gründe: Die Ursachen der Adipositas sind noch nicht korrekt erkannt worden. Vielleicht spielen Ernährung oder Bewegung eine weitaus geringere Rolle als bislang angenommen.

Über eine Alternative ist in den letzten Jahren immer mehr zu hören: Die Ansteckungs-Theorie. Besonders im Vordergrund stehen verschiedene Adenoviren, die normalerweise nur Erkältungskrankheiten oder eine akute Darmentzündung verursachen. Doch kann eine Infektion zum Beispiel mit dem Adenovirus-36 bei vielen Tieren aber auch bei Menschen einige Zeit nachher auch zu Übergewicht führen. Eineiige Zwillinge, die irgendwann einmal eine Ad-36-Infektion durchgemacht haben, leiden häufiger an Übergewicht als ihre nicht-infizierten Zwillinge. Und: Dicke US-Amerikaner haben häufiger Antikörper gegen Ad-36 als Dünne. Neueste Forschungen zeigen, daß auch bestimmte, noch unbekannte Bakterien der Darmflora am Übergewicht schuld sein könnten.

Klar ist jetzt schon: Adipositas dürfte nur zum kleinen Teil alleine durch Überessen oder Bewegungsmangel entstehen.

Weitere Einsichten lieferten jetzt Psychiater: Sie wußten schon immer, daß dicke Patienten häufiger depressiv sind. Als Ursache werden die Einschränkung der Lebensqualität vieler Dicker und ihre Stigmatisierung vermutet. Doch auch umgekehrt wird ein Schuh draus: Depressive werden häufig übergewichtig, weil im Körper von Depressiven vermehrt bestimmte Signalstoffe gebildet werden, die auch das Körpergewicht nach oben treiben. Die für Experten beängstigende Zunahme der Depressionen in der westlichen Welt erklärt so teilweise die Zunahme des dortigen Übergewichtsproblems.

Aus urheimischer Sicht sind diese Forschungsergebnisse nicht erstaunlich: Es ist klar, daß die Stoffwechselerkrankung „Metabolisches Syndrom“ – der Ausgangspunkt von Übergewicht oder Diabetes – eine Zivilisationskrankheit ist. Sie ist Folge eines ungesunden, von natürlichen Lebenszusammenhängen entfremdeten Lebensstils. Auf der Hand liegt auch, daß das Fehlen von Lebensfreude, Familienleben, künstlerischer Aktivität, Religiosität oder Naturliebe sowie chronischer Schlafmangel depressiv und dann dick machen können. Deshalb gehört zur Behandlung von Übergewicht nach urheimischen Prinzipien nicht nur das Standardprogramm (Kochen lernen, vollwertige Ernährung, mehr Bewegung), sondern auch „Seelenpflege“ im weitesten Sinn.

Die urheimische Blauwarte kann hierbei besonders hilfreich sein. Nicht nur, weil sie traditionell gegen Depression (Melancholie) eingesetzt wird. Sondern auch, weil ihre stimulierenden Wirkung besonders auf die Leber zielt, deren Funktionen bei Depressionen aus naturmedizinischer Sicht besonders gestört sind (zum Beispiel weil einem „eine Laus über die Leber gelaufen ist“).

Der Einsatz von Urbitter® harmonisiert nicht nur den Energie- und Fettstoffwechsel, sondern hilft besonders auch bei bauchbetontem Übergewicht („viszerale Adipositas“). Also bei den krankmachenden Fetteinlagerungen, die wesentlich für das metabolische Syndrom sind.

[van Ginneken V et al., Med Hypotheses,
2009; Vijay-Kumar M et al., Science, 2010;
Luppino FS et al., Arch Gen Psychiatry, 2010.]