Gier, Korruption, Verbrechen: Ein Pharma-Krimi neigt sich dem Ende zu

Es sollte das Geschäft des Jahrtausends werden: Mit der Einführung der Wirkstoffgruppe der „Insulin-Sensitizer“ wollte die Pharmaindustrie Milliarden verdienen. Diese Wirkstoffe, so die von Unternehmen und den von ihnen bezahlten Wissenschaftlern geschürte Hoffnung, sollen das Gewebe von Patienten mit Erwachsenen-Diabetes (Diabetes Typ II) wieder insulinempfindlich machen, so ihren Zucker-Stoffwechsel normalisieren und damit erhöhte Blutzucker-Spiegel senken. Nicht lange nach der Markteinführung machten die Hersteller denn auch schon Bombengeschäfte: Alleine in Deutschland bis zu 70 Millionen Euro pro Jahr, weltweit sind es derzeit Milliarden Dollar.

Tatsächlich haben Wirkstoffe aus der Gruppe der Insulin-Sensitizer, allen voran Rosiglitazon (Handelsname Avandia®), neben fehlenden oder unbefriedigenden antidiabetischen Effekten eine ganz zentrale Nebenwirkung: Sie töten ihre Verwender. Schon lange ist klar, daß die Herzinfarkt-Häufigkeit durch Rosiglitazon und andere Insulin-Sensitizer um bis zu 40% ansteigt. Auch andere Herzkreislauf- Schäden sowie gehäufte Knochenbrüche sind bestens belegt. Da Diabetes jedoch die teuerste – also die für die Pharmaindustrie ertragreichste – aller Erkrankungen ist (USA: etwa 70% der Gesundheitsausgaben), wurden die Präparate nicht einfach verboten. Stattdessen begann, vor allem mit Hilfe käuflicher Wissenschaftler, aber auch mit bestechlichen Journalisten oder Politikern, eine Korruptions-Schlammschlacht, die jeden guten Krimi toppt. Ein relatives Ende fand der Krimi in Deutschland kürzlich, als der Gemeinsame Bundesausschuß (G-BA), ein zentrales Steuerungselement der Kassenmedizin, die weitere Kassen- Erstattung aller Insulin-Sensitizer verbot. Hauptsächlich wegen der hohen Zahl an Knochenbrüchen und gravierender Herzschwäche-Fälle unter der Behandlung mit den Wirkstoffen. Kurz darauf befand dann die US-Arzneimittelbehörde FDA, daß die Präparate entweder ganz vom Markt zu entfernen sind oder nur noch unter strengsten Sicherheitsauflagen verordnet werden dürfen. Wenige Tage später stoppte die FDA aus Sicherheitsgründen laufende Studien mit Rosiglitazon vorzeitig. Zum Schluß reagierte sogar unsere deutsche Arzneimittel-Zulassungsbehörde: Ende September 2010 wurde die Einstellung des weiteren Vertriebs von Rosiglitazon ab November angeordnet.

Aus urheimischer Sicht ist Gier das schlechteste aller Motive, um wirksame und verträgliche Arzneimittel zu entwickeln, auf den Markt zu bringen und anzuwenden. Denn gerade bei der Zuckerkrankheit (Diabetes Typ II) ist klar: Es handelt sich um eine Zivilisationskrankheit, deren Entwicklung in acht von zehn Fällen vorgebeugt und die meist ohne nebenwirkungsreiche Antidiabetika behandelt werden kann. Zentrale naturmedizinische Ansatzpunkte liefert die Urheimische Medizin: Urbitter® normalisiert den zentralen Diabetes-Entstehungsfaktor Bauchfett (viszerale Adipositas), Blauwarte® reguliert den Zuckerstoffwechsel und Lefteria ® lindert Herzkreislaufprobleme, die schon die Vorphase einer Zuckerkrankheit begleiten können.

[Schwabe U et al., Springer Verlag, 2009;
arznei-telegramm, August 2010.]