Urheimische Ernährung – Praktische Aspekte

Dr. Georgios Pandalis im Interview mit Urheimische Notizen
(Begründer der Urheimischen Gesundheit, Geschäftsführer von Dr. Pandalis Naturprodukte und
Dr. Pandalis Urheimische Medizin sowie Dozent der Leibniz Universität Hannover)

Dr. Pandalis, ernähren wir uns bereits im Sinne der Urheimischen Ernährung, wenn wir Produkte mit Bio-Siegel verwenden oder nur im Bio-Supermarkt einkaufen?
Natürlich sind Lebensmittel aus echter Bio-Produktion ein Muß. Allerdings verwirrt die inflationäre Zunahme von Bio- Siegeln viele Menschen. Zudem sind die wirklichen Anforderungen an die Bio-Herstellung undurchschaubar, genauso wie die Herkunft und die Qualitäts-Kontrolle. Eine Kaufquittung für Bio-Produkte ist also generell kein Ablaß- Schein, der mir bestätigt, daß ich alles richtig gemacht habe. Nein, ich muß mich erstens selbst darum kümmern, bei wem ich einkaufe, woher die Lebensmittel stammen, welche Qualität sie haben und ob sie überhaupt urheimisch sind! Zweitens: In die Bio-Regale vor allem großer Lebensmittel- Ketten haben Exotik und chemische Vitamine einen massiven Einzug gehalten. Zum Beispiel als Nahrungsergänzungsmittel oder auch als isolierte Stärke in Form von Puddingpulver. Diese haben mit der Bio-Landwirtschaft nichts zu tun und urheimisch sind sie schon gar nicht. Apropos Bio-Supermärkte. Ich gebe zu, es ist bequem, dort einzukaufen, wo alles an einem Ort zu finden ist. Ein Einkauf im Bio-Supermarkt birgt aber auch die große Gefahr, daß Bio-Lebensmittel immer chemischer werden, weil das Diktat des Preises maßgeblich ist. Und auch ein Bio-Bauer mit labilem Charakter kann nicht der Versuchung widerstehen, große Lebensmittelmengen auf einen Schlag zu liefern. So wird häufig hier und dort chemisch nachgeholfen. Leider wird diese Praxis zunehmend auf EU-Ebene legitimiert, indem ständig neue chemische Zusatzstoffe für die Bio-Welt zugelassen werden.

Worauf sollte ich beim Einkauf speziell im Winter noch achten?
Die Erntesaison eines Gemüses oder einer Frucht sollte möglichst nahe am Verbrauchszeitraum liegen. Neuseeländische Erdbeeren im Winter sind also zum Beispiel nicht urheimisch. In Herbst und Winter sollten vielmehr Wirsingund andere Kohlarten, Steckrüben oder Rote Bete auf den Tisch kommen, nicht aber Tomaten oder Treibhaus-Salat.

Ist die Art der Nahrungs-Zubereitung aus Ihrer Sicht wichtig?
Natürlich! Denn von der Zubereitung hängt nicht nur ab, wie gut unser Essen schmeckt. Sondern auch, wieviele der lebenswichtigen Nährstoffe wir möglichst unbeschadet und in angemessener Form aufnehmen können. Als Grundregel gilt: Sowohl ein „Zuwenig“ an Zubereitung (zum Beispiel zu hoher Rohkostanteil der Nahrung) als auch ein „Zuviel“ (zum Beispiel starkes Zerkochenlassen von Gemüse) sind zu vermeiden. Ungeeignet zur menschlichen Ernährung sind zudem Konservierungs- oder Erhitzungsverfahren, die die Grundstrukturen von Lebensmitteln hochenergetisch zerstören (radioaktive Bestrahlung, Mikrowelle). Auch spezielle Zubereitungsformen können aus urheimischer Sicht bedeutsam sein: So ist das „deutsche Sauerkraut“ für Mitteleuropäer besonders bekömmlich, während Südeuropäer eher „mediterranen Krautsalat“ vertragen.

Welche Rolle spielt die Art des Essens bei der Urheimischen Ernährung?
Ich glaube, wenn wir wieder nach Hunger und Durst essen und trinken würden, hätte dies enorme Auswirkungen auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Beispiel: Viele Menschen werden schon als Kinder zum regelmäßigen Essen gezwungen. Dabei gehen allmählich die Urinstinkte Hunger und Durst, also die Wahrnehmung der eigenen Nahrungsbedürfnisse, verloren. Dies führt – bei reich gedeckten Tischen und wenig körperlicher Bewegung – immer häufiger zu Übergewicht. Ähnliches gilt für das Trinken: Es soll gesund sein, Tag für Tag mindestens anderthalb bis drei Liter Wasser zu trinken, selbst wenn wir keinen Durst haben. Dafür gibt es aber keinerlei Beweis, vermutlich macht es uns sogar auf Dauer krank. Lernen Sie, liebe Leserinnen und Leser, wieder den Moment zu spüren, wann Sie Hunger und Durst haben. Dies ist auch der Weg zum „urheimischen Normalgewicht“. Mehr dazu in den kommenden Urheimischen Notizen!

Brauchen wir Nahrungsergänzungsmittel (NEM)?
Ja und nein. Nein, da die meisten der auf dem Markt befindlichen „modernen“ Präparate kein Mensch braucht. Einfach, weil es isolierte Chemiebomben sind, die in etlichen Fällen sogar die Sterblichkeit erhöhen anstatt sie zu senken.
Ja, weil Nahrungsergänzungsmittel bei bestimmten Mangelsituationen hilfreich sind (Beispiele: Wachstum, Schwanger schaft, starke körperliche Belastung, Krankheit, Rekonvaleszenz, Alter). Für solche Lebenssituationen suchen wir seit Jahrzehnten als einziges Unternehmen nach geeigneten Pflanzen, die spezielle Nährstoffbedürfnisse decken können. Eines unserer Produkte ist der rote Carota- Kürbis (Carotakürbis® Bio Granulat), dessen hoher Gehalt an Lutein zum Beispiel für den Sehvorgang vor allem im Alter notwendig ist. Ein anderes Beispiel von vielen ist das Dreiblatt (Dreiblatt Kalium Granulat (Bio)) mit seinem hohen Gehalt an natürlichem Kalium, welches unser Gewebe straff hält.

[Negoianu D et al., Journal
of the American Society of
Nephrology, 2008]