Deutschland als Vorbild? Denn es boomt…

Die Wirtschaft in Deutschland ist im Aufschwung; so zumindest die mediale Berichterstattung zur Zeit. Und Aufschwung gilt in unserer kapitalistischen Welt als Bedingung für Wohlstand und Glück, wird uns suggeriert. Ist das aber wirklich der Fall? So einfach ist es wohl nicht, wie viele kritische Bürger sich werden denken können: Denn durch den Aufschwung erwirtschafteter Profit kommt nicht unbedingt beim Volke an; macht allenfalls die Chefetagen großer Firmen und Banken reich. „Jeder fünfte Deutsche ist unglücklich“, schrieb der Focus bereits im Dezember 2009. Wenn wir uns aber Verdrängungsstrategien wie den Massentourismus oder das heute weit verbreitete „Komasaufen“ vor Augen führen, glauben wir, daß diese Quote leicht untertrieben ist. Was beim Volke ankommt ist wohl weniger das Glück und der Wohlstand, sondern eher die Angst, die mittlerweile genauso wie das Kapital verwaltet und vermarktet wird.

Kann man mit der Angst Geschäfte machen?
Auch die Medien sorgen mit akribischem Eifer dafür, daß das Volk in einer ständigen unterschwelligen Angst gehalten wird. Die Angstauslöser, die das moderne „Social Marketing“ dabei zielgerichtet instrumentalisiert, können ganz unterscheidlicher Natur sein. Gehen wir nacheinander auf einige dieser Angstauslöser ein:

„Terrorismus ist der Krieg der Armen und Krieg ist der Terrorismus der Reichen. Beide sind gleichermaßen unmoralisch.“ Peter Ustinov

Man hat uns immer wieder einzureden versucht, daß der Terrorismus uns auch mit biologischen Waffen bedrohen würde. Das löst Angst aus – und bei vielen die Bereitschaft, auf Freiheiten und Bürgerrechte zu verzichten, wenn dies doch nur der Terrorismusbekämpfung dienen möge. So sind die meisten künstlich erzeugten Ängste heute zweckgebunden. Denken wir auch an Krankheiten: Schweinegrippe, Vogelgrippe, EHEC, Krebs, Diabetes, Schlaganfall – sind das wirklich reale Bedrohungen? Wir trauen unseren Lesern zu, das Marketing, welches hinter diesen Modeerscheinungen steht, zu durchschauen. Viele dieser Krankheiten sind erfunden oder werden erst durch die Angst selbst erzeugt. Der massive und mißbräuchliche Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung läßt logischerweise Erreger mutieren und gefährliche neue Keime wie EHEC entstehen, das war abzusehen. Gleichzeitig wünschen sich aber viele Konzerne gerade einen Absatzmarkt für Mittel, die solche Krankheiten und Epidemien angeblich unter Kontrolle bringen. Doch fragen wir uns: Ebnen diejenigen, die hier auf Kosten der Wahrheit und Vernunft Profitmaximierung um jeden Preis erstreben damit nicht letztlich einer allgemeinen Endzeitstimmung den Weg? Und was kommt nach EHEC?

Wem nützen Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen?
Teure Vorsorgeuntersuchungen sind ein weiterer durch die Angst geförderter Markt, der jedoch nur den Chemiekonzernen hilft. Zudem sind viele dieser Vorsorgeuntersuchungen riskant und auch in psychologischer Hinsicht gefährlich, denn sie produzieren, ohne therapeutische Vorteile zu erzielen, meist unnötige Ängste. Ähnlich verhält es sich mit den zwar nicht gesetzlich vorgeschriebenen, aber dennoch oft unterschwellig als obligatorisch betrachteten Impfungen, die im Rahmen von Einschulung oder Militärdienst nahezu zwangsweise verabfolgt werden.

Nachdem der EHEC-Erreger in einem kleinen Bach bei Frankfurt nachgewiesen wurde, stellt sich mittlerweile sogar die Frage, ob das Trinkwasser in Deutschland mit gefährlichen Keimen kontaminiert sein könnte. Neuesten Meldungen zufolge wurde sogar schon mit EHEC kontaminiertes Mineralwasser aus dem Handel genommen. Gleichzeitig treibt die angebliche Verschuldung Griechenlands die Gemüter um.

Doch hier liegt ein Vergleich nahe, der so bisher noch nirgendwo formuliert wurde: Was ist denn Armut und was ist Reichtum, wenn das wohlhabende Deutschland sogar umdie Qualität des Trinkwassers aus den Wasserwerken bangen muß, während andererseits im armen Griechenland bedenkenlos aus jeder Quelle getrunken werden kann? Muß Reichtum sich denn in Geldbeträgen und Kategorien des Marktes beziffern lassen? Wir glauben, daß das nicht der Fall ist und daß diese Denkrichtung sich über kurz oder lang als Sackgasse erweisen wird.

Am Rande bemerkt: Was in Bezug auf Griechenland beschlossen wurde, ist bislang nichts weiter als eine Hilfe für die Banken, auch die deutschen Banken, auf Kosten der Steuerzahler.

Wovon sollen wir denn jetzt noch leben?
Wer heutzutage eine Familie ernähren muß und sich in seinen Entscheidungen durch die Medien leiten läßt, wird wohl bald eingermaßen ratlos sein: Fleisch aus der Massentierhaltung kann ebenso wie Fisch aus Aquakulturen antibiotikaverseucht sein und unserer Gesundheit schaden. Die Meere sind überfischt und außerdem verschmutzt, so daß Seefisch auch nicht mit reinem Gewissen genossen werden kann. Es wurde sogar schon Plastikmüll im Verdauungstrakt von Seefischen gefunden. Gemüse und Rohkost kann mit Gülle und EHEC-Keimen belastet sein. Eier können dioxinbelastet sein, hieß es vor noch nicht allzu langer Zeit. Was bleibt dem Endverbraucher denn noch übrig, wenn er seine Lebensmittel nicht selbst erzeugen kann?

Keinen dramatischen Boom verzeichnet aber die Naturmedizin – obwohl sie in vielen Situationen wertvolle Hilfen bieten könnte. So sind seit Mitte März 2010 die Produkte Cystus 052 Infektblocker® Tabletten und Cystus 052® Gurgellösung in Deutschland nicht mehr als Medizinprodukte kategorisiert. Der befremdliche Beschluß des Oberverwaltungsgerichts Nordrhein-Westfalen (Az 24 K 4394/08) erschwert es Bürgerinnen und Bürgern erheblich, sich bei viralen Epidemien wirksam zu schützen (zum Beispiel bei Influenza), besonders nachdem sich die seit 2005 für 200 Millionen Euro eingelagerten antiviralen Medikamente als nahezu unwirksam dafür aber umso reicher an Nebenwirkungen erwiesen haben und die 2009 für über 400 Millionen Euro angekauften Schweinegrippe-Impfstoffe nicht von der Bevölkerung akzeptiert wurden.

Kann Deutschland Vorbild sein?
Wenig vorbildlich ist offensichtlich auch das Bildungssystem in Deutschland – so fördern die neuen Studienordnungen heute eher diejenigen, die gut auswendig lernen können, aber weniger die guten Denker. Das Land der Dichter und Denker als Vorbild für Schwellen- und Entwicklungsländer? Nach unserer Einschätzung ist eine solche Rollenzuschreibung nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge wohl kaum zu rechtfertigen. Es ist inzwischen wirklich an der Zeit, ein völliges Umdenken zu vollziehen und uns darüber klar zu werden, was wir eigentlich wollen. Wollen wir Wachstum um jeden Preis, auf Kosten unserer Gesundheit und der Natur? Wollen wir uns darauf beschränken, Autos, Panzer, Kettensägen und Chemikalien zu exportieren, oder wäre es nicht angebracht, heute eine Weise des kritischen Denkens in die Welt zu tragen, welches uns moralisch vorbildlich macht? Mit Blick auf die sich abzeichnenden Entwicklungen wird auch die nächste Generation wohl nicht dazu in der Lage sein. Also ist es an uns, noch zu retten was zu retten ist, um nicht irgendwann einmal gar auf die Entwicklungshilfe afrikanischer Ureinwohner angewiesen zu sein, weil uns jeder vernunftgeleitete Umgang mit den natürlichen Ressourcen abhanden gekommen ist.