Tod durchs Fernsehen

Fernsehen tötet Menschen! Nicht nur dadurch, daß sich Opfer menschenverachtender Fernsehsendungen in den Selbstmord getrieben fühlen. Sondern auch dadurch, daß es Millionen Zuschauer krank macht und so ihr Leben verkürzt. Und zwar um durchschnittlich bis zu 1,8 Jahre, wie neueste Analysen aus dem August 2011 vermuten lassen (das sind 22 Minuten pro Stunde Fernsehen!). TV-bedingte Angst, Resignation, seelische Dauerbelastung oder Depression und ihre Folgekrankheiten haben das unter Adolf Hitler 1935 in Deutschland eingeführte Fernsehen zu einer der sieben tödlichen Endzeitplagen werden lassen, wie sie schon die Johannes-Offenbarung prognostizierte. „Es gibt keinen Unterschied mehr zwischen Staat, Medien, Religion, Politik, Wissenschaft, Wirtschaft – ein einziger Apparat dient jetzt dem Wohle der Menschheit. Die Leute gehen zur Arbeit und der Rest spielt sich hier in dieser Kiste ab“, stellt der Gesellschaftskritiker Hans Weingartner in seinem, 2007 produzierten Film „Free Rainer – Dein Fernseher lügt“ fest.

Verblödung
Dort wo die Lüge zum Alltag, die mediale Verblödung zum Dauerzustand wird, bleibt also auch die Gesundheit auf der Strecke. Natürlich gibt es noch einige wenige Sendeformate wie Politmagazine, die verdienstvolle Aufklärungsarbeit betreiben. Zum Beispiel zu Schweinereien rund um die Schweinegrippe oder merkwürdige Praktiken bei der Arzneimittelzulassung. Doch solche Sendungen stören den Einheitsbrei: Trotz guter Einschaltquoten und Zuschauerprotesten wurden die meisten Politmagazine auf schlechte Sendeplätze verschoben und zumeist stark gekürzt. Mit dem Siegeszug des Boulevards im öffentlich-rechtlichen Fernsehen reduzierte sich die Aufklärungs-zu-Verblödungs-Quote auf 1:100. Die mediale Sülze sollte besser mit dem Warnhinweis für Kinder und Erwachsene gekennzeichnet werden „Fernsehen verblödet und verkürzt ihr Leben“. Dafür zahlen wir Bürger dann auch noch 7,7 Milliarden Euro an Fernsehgebühren jährlich (2010)!

Rudeljournalismus
In Deutschland ist die Gleichschaltung der Medien nur selten ein Thema, weder beim Auftakt des Krieges der „Koalition der Willigen“ gegen den Irak, als die Lügen der US-Geheimdienste unhinterfragt als Wahrheiten präsentiert wurden, noch im Verlauf der Schweinegrippe, als bis zuletzt die industriegesteuerte Angstpropaganda das Fernsehen und die meisten anderen Medien beherrschte (obwohl eine wissenschaftlich begründete Entwarnung schon früh möglich gewesen wäre). In der Schweiz wird das Thema „Medien- Gleichschaltung“ wenigstens an Universitäten untersucht, zum Beispiel von dem Soziologieprofessor Kurt Imhof, Uni Zürich. Dieser konnte dokumentieren, daß die Medien in unserem Nachbarland zum Beispiel bei der Hetze gegen einzelne, unliebsame Politiker so gleichgeschaltet vorgegangen sind, wie seit der Hochzeit des kalten Krieges nicht mehr. Natürlich haben die Schweizer Medienvertreter den Vorwurf der Gleichschaltung ihrer Journalisten und die Gehirnwäsche ihrer Zuschauer und Leser geschlossen von sich gewiesen. Übrigens genauso massiv wie deutsche Medien, als der Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Thierse 2008 ihnen „Rudeljournalismus“ vorwarf.

Mediokratie
Die Politikwissenschaft beschreibt den Machtwechsel in einem Staat vom Souverän (bei uns die Bevölkerung) auf die Medien als Medio- oder Telekratie. Der Bürger wird dabei zum reinen Zuschauer entmündigt. Wie weit letztlich eine verblödende Entmachtung des Individuums durch zentral gesteuerte Medien geht, sieht man nicht nur in Diktaturen, sondern bei dem „demokratischen“ EU-Partner Italien. In Gestalt von Berlusconi hat der Eigentümer der relevanten italienischen Medien sogar schon leibhaftig die Regierungsmacht übernommen. Pikant ist die Doppeldeutigkeit des Begriffs: Das lateinische Wort „mediocer“ bedeutet „niveaulos“ oder „mittelmäßig“ … Entsprechend bezeichnet der TV-Kritiker und Psychiater Prof. Manfred Spitzner, Uni Frankfurt, selbst medienpädagogisch wertvolle Kindersendungen als nichts anderes als eine „Einstiegsdroge“.

Zeitkiller Fernsehen
2010 betrug die durchschnittliche Nutzungsdauer von Fernsehen 223 Minuten (3,7 Stunden) pro Tag, so die Marktforschungsfirma Media Control, Baden-Baden. Das waren 11 Minuten mehr als im Vorjahr. Die Nutzungsdauer ist bei Älteren sowie an Wochenenden höher. Hinzu kommen noch die anderen Medien, allen voran das Internet mit ca. 70 Minuten Nutzung/Tag, Tendenz rasant steigend.

TV-Diabetes
Eine aktuelle Analyse renommierter dänischer Experten zeigt, daß der vorzeitige TV-bedingte Tod nicht unbedingt beim Fernsehen selbst eintritt, zum Beispiel weil der „Tatort“ mal wieder so spannend oder „Deutschland sucht den Superstar“ emotional so herausfordernd gewesen sind. Nein, mit dem vorzeitigen Tod durch Fernsehkonsum sind im Wesentlichen die Volkskrankheiten Erwachsenen-Zuckerkrankheit und Herzkreislauferkrankungen verbunden. Und zwar „dosisabhängig“ – also umso schlimmer, je mehr TV konsumiert wird. Beide Erkrankungsgruppen sind aber für die Lebenserwartung bei uns wesentlich mitbestimmend.

Risikofaktor
Angesichts solcher Erkenntnisse wird der hirnrissige Widerspruch zwischen den vielen Gesundheits-Sendungen und ihrem geringen Beitrag zur Gesundheit besonders deutlich. Der hohe Anteil gesundheitlicher, medizinischer Themen – in über 15% aller gemischten Magazine – indoktriniert, ungetrübt von jeder journalistischer Sorgfaltspflicht, Millionen Zuschauer tagtäglich. Am schlimmsten: Der Mensch verliert seine Ganzheitlichkeit und wird zum Spielball statistischer Risikoberechnungen. Von Ärzten wird wiederum erwartet, diese Risikofaktoren dann zu behandeln, zum Beispiel einen erhöhten Blutfettwert. Der Mensch als Ganzes, so wie die Urheimische Medizin ihn sieht, verschwindet dabei.

Aus Urheimischer Sicht empfehlen wir deshalb:
• Ganzheitliche Hygiene: Endlich das Fernsehen abschalten, die Wirklichkeit nicht durch die verkleisterte Brille der Medienmacher sehen, sondern durch die eigenen Augen, wieder der realen Welt und ihren Menschen mit erfrischten Sinnen begegnen.
• Alternativen: Anstatt am Eßtisch, im Wohn- oder im Schlafzimmer fernzusehen, wieder andere Aktivitäten aufnehmen. Zum Beispiel Bücher lesen, miteinander Spiele spielen, Freunde besuchen, gemeinsam kochen, ins Konzert gehen oder einfach mal bei einem leckeren Glas Rotwein dem Müßiggang frönen und gar nichts tun.
• „Revolution“: Schaffen Sie die Glotze ganz ab! Dies pflegt Körper, Seele und Geist und spart auch noch viel Geld. Es gibt kaum eine andere Maßnahme, bei der mit so wenig Aufwand so viel für die Gesundheit getan werden kann. Auch das dauernde Gefühl von Streß belastet zu sein (siehe Aktuelles Thema Burnout) wird sich bald deutlich verringern.

(Veermann JL et al., British Journal of Sports Medicine,
2011; Grøntved A et al., JAMA, 2011;
Sigman A, Biologist, 2007)