Kreuzzüge der Moderne – was ist uns noch heilig?

Ritter – blind für die eigenen Motive

Einst ritten sie los in den gerechten Krieg, die edlen Kreuzritter auf ihren Schimmeln, um das heilige Jerusalem zu befreien. Mit den Worten „Gott will es“ (Deus lo vult) rief Papst Urban II. im Jahr 1096 zum ersten Kreuzzug auf. Die Kreuzritter waren ein bunter Haufen aus Adligen, Pilgern und Söldnern. Mächtige Kräfte trieben sie an: Abenteuerlust, Gier nach Reichtum, Sehnsucht auf Entkommen aus Leibeigenschaft oder Flucht vor drohender Strafverfolgung. Zwei Dinge hatten alle gemein: Hoffnung auf Absolution ihrer Sünden und Blindheit für die eigentlichen Motive der Kreuzzüge. So zogen sie los, gewappnet mit Schwert und Schild und der Aura von Heiligen, um in Gottes Auftrag Jerusalem zu befreien. Wir wissen: daraus wurde am Ende nichts.